Die letzten beiden Wochenende war ich auf der Suche nach einem Strand in der Nähe von BA. Mir erscheinen die Distanzen doch etwas weit zu den gewöhnlichen Wochenendorten der Argentinier. Die fahren nämlich locker 450 km am Freitag abend hin um sich wie die Sardinen in Mar del Plata an den Strand zu legen und am Sonntag wieder heim.
Ist doch um die Ecke;-)
Statt dessen haben wir letze Woche Samstagabend wir dann eine Daiquiriparty auf Chris Balkon gemacht, sind dann auf dem Weg in die Disko in seinem Aufzug stecken geblieben. So sind wir ca 10 minuten immer zwischen Keller und erstem Stock auf und abgefahren. Beinahe hätten wir die Daiquiris nochmal durch den Koopf gehen lassen, aber wir konnten gerade noch rechtzeitig durch einen Sprung durch die aufgestemmte Tür zwischen 2 Stockwerken nach unten retten.:-)
Klar dass uns der Portero etwas erzürnt empfangen hat. Was fahren wir auch zu Sechst mit dem Aufzug für 5? Ich dachte ja bisher, die Gewichtsangaben wären großzügig kalkuliert... naja hier nicht: es sind ziemlich genau 75kg pro erlaubte Person. Das ist nicht wirklich viel, finde ich.
Letztes Wochenende bin ich mit Claire (einer Französin) nach Colonia in Urugay gefahren.
In dieser hübschen minikleinen Stadt mit Unesco Weltkulturerbe-Siegel, gibt es ihn. Den Sandstrand:-)
ok, an einem Fluss der die Farbe von Milchkaffee hat, aber kühles Wasser, Sandstrand, Sonne, Palmen was will ich mehr an meinem Samstag nachmittag bei 37 grad im Schatten?
So waren Claire und ich wunschlos glücklich einmal dem Lärm der 11 Mio STadt entfliehen zu können.
Ausserdem haben wir zufällig das wohl einzige Wochenende erwischt an dem da echt was los ist. Die Llamadas - so heissen die Carnavalumzüge wie wir sie aus Rio kennen - beginnen in Uruguay immer in Colonia.
Totmüde bin ich aber schon um 1 im Hostel ins Bett gefallen und habe nicht einmal das Feuerwerk das auf der Strasse keine 20 m von unserem Zimmer entfernt stattgefunden hat, mitbekommen.
Ein bisschen müde bin ich immer noch. Und neben Klimaanlagen bedingter Erkältung platzt mein Kopf bald auch noch vor lauter Spanisch hören und reden. Meine Kollegen haben wohl beschlossen nun gar keine Rücksicht mehr auf mich zu nehmen und legen in einer Geschwindigkeit in ihrem Lunfardo-Dialekt los, der es in sich hat. (Für diese Sprache gibt es sogar Wörterbücher)
Stellt Euch einen armen Spanier vor, der in Hannover! ein bisschen Deutsch gelernt hat. Den stetzt ihr in ein gut besuchtes Café in Berlin Neukölln wo er versucht einer Unterhaltung mit 5 bis 10 original Berlinern zu folgen, geschweigedenn sich daran zu beiteiligen.
Dann habt ihr ungefähr ein Bild wie es mir täglich geht.
Die Frage ist nur, ob meine Kollegen denken, ich wäre mittlerweile gut genug um das zu verstehen oder geben sie es auf mir was zu erklären... mein hoffnungsloser Optimismus lässt nur eine Antwort zu.
Heute habe ich nach fast 2 Monaten in Argentinien meine siemens-email adresse bekommen, und einen eigenen SAP zugang. Das ist wirklich kaum zu glauben, welche Ehre mir da zuteil wird. Jetzt kann ich endlich normal arbeiten:-)
Jetzt muss ich sehen, wie es mir mit der hiesigen Arbeitsweise so ergeht. Einige Unterschiede durfte ich schon feststellen.
Aber das gilt es erst nochmal zu überprüfen, bevor ich hier wilde Vorurteile verbreite:-)

