also:
Am Freitag bin ich nach Chile zum Tom geflogen, der mit mir ja in der Stammi-Klasse in München die Ausbildung gemacht hat.
Erstmal habe ich einen ganz schönen Schrecken bekommen, als ich am Freitag noch einiger Aufgaben zutun bekommen hatte und meinen Flug auch nach einem lange Telefonat mit LAN nicht umbuchen konnte. Da dachte ich schon ich kann das Wochenende vergessen. Aber da ich nen coolen Chef hab, der mir erklärt hat ich wäre doch verrückt wenn ich wegen dem jetzt hier bleiben würde, bin ich also doch am Freitag schon um drei ausm Büro und ab nach Chile.
Super dort angekommen habne Tom und ich auf seinem Balkon im 15ten Stock erstmal die Stadt bewundert. Dann sind wir mit seiner Freundin die vor 5 Monaten aus Kolumbien zu ihm gezogen ist, zu Kollegen zu einem Asado gefahren.
War super witzig und den Ruf, dass die Chilenen ungastlich und langweilig wären kann ich nicht bestätigen. Das Asado haben wir auf dem allerkleinsten Grill, denn ich in den 10 Monaten zu Gesicht bekommen hab gemacht, aber es konnte schon mithalten mit den argentinischen:-)
Jedenfalls habe ich jetzt auch Pisco Sour probiert und weiss, dass die Chilenen genauso sing und Tanz begeistert sind wie ihre Nachbarn.
Am Samstag dann habe ich Valparaiso und Vinamar angeschaut und das erstemal in (nein!!!! das zweite Mal) in meinem Leben den Pazifik gesehen. Nach dem ich die Wassertemoeratur eindeutig für eiskalt empfunden und nicht badegeeignet befunden habe, hab ich noch einen wunderbarn Abend ganz in Ruhe am STrand verbracht bevor ich den Bus zurück nach Santiago genommen hab.
Chile ist echt ne andere Welt als Argentinien. Und das stinkt den Argentiniern auch gewaltig. Schliesslich hat der kleine ehemals arme Nachbarstaat das große Argentinien wirtschaftlich um Längen überholt und im gegensatz zu Argentinien gibt es ziemlich viel moderne Infrastruktur. Habe mich beinahe wie in Europa gefühlt.
Valparaíso hat beinahe 100jahre alte Aufzüge mit der man in der Stadt die Hügel überwinden kann. Von oben hat man einen super Blick über die Bucht.
Ausserdem gibts einen wunderschönen alten Obst- und Fischmarkt,auf dem am Samstag Nachmittag echt einiges los war.

Heute sind wir auch gleich Fischessen gegangen:-)
und haben die Stadt ein bisschen betrachtet, 2 Ausstellungen angeschaut und sind auf den Berg mit San Christo gefahren, von wo man bei gutem Wetter die ganze STadt und die umliegende gigantische Kulisse der Anden sehn kann.
Leider wars ziemlich diesig, aber ich konnte eine schneebedeckte Bergkette erahnen.
Ich glaube Santiago ist echt ein Ort an dem es sich aushalten lässt.
Wesentlich ruhiger als BSAS, perfekt zwischen Bergen und Meer gelegen, sauber und sicher und die Gehälter stimmen auch.
:-)
Bei Tom und Diana hab ich mich super wohl gefühlt, die beiden haben sich echt lieb gekümmert und mir n super schönes Wochenende bereitet.

Nun eben in BSAS angekommen, wurde ich gleich vom Taxifahrer abgezockt und zwar hat er mich beschuldigt ihm nur einen 10ner statt dem 100er gegeben zu haben.
(Ja July, nicht nur dir passiert sowas)
dummerweise hatte ich noch nen 2ten 100er in der Tasche und wer mich kennt weiß, was ich gemacht hab.
Nach 15 minuten diskussion hab ich ihm meinen andern Hunderter gegeben und ihm gesagt, er solle bitte Glücklich werden. Keine Ahnung, aber ich habs nicht geschafft auszusteigen und ihm zu sagen was für ein Hijo de Puta er ist. Irgendwie blieb mir doch der Zweifel, ob ich doch nur einen Hunderter hatte und ihm echt nen 10ner gegeben hab?
Nee sicher nicht, aber mich bringts nicht um und er wird damit auch nicht glücklich. Hätte nur lieber 100!!! pesos einem anderen Menschen gegeben.
Naja, so ist die Welt.
Und dann komme ich in meiner Wohnung an und 2 minuten später klopft es an der Tür.
Meine Nachbarn von unten erzählen dass ihnen die Decke in der Küche runtergekommen ist und morgen um halb 10 einer kommt der meine Küche aufreisst udn irgendwas repariert.
Aha....
also ab in die Küche, die tatsächlich ziemlich unter Wasser stand....
Also haben wir versucht das Wasser abzudrehn, aber keinen passenden Hahn gefunden.
ademas habe ich festegestellt, dass es NICHT von meiner tropfenden Gastherme kommt. Denn das Wasser kommt irgendwie von unten herauf. Alles Seltsam. Nachdem wir zwischenzeitlich die Gastherme ausgestellt hatten, wollte ich sie wieder einschalten damit ich warmes Wasser hab.
Gottseidank bin ich nicht gleich ins Bett, sondern im Flur am Rechner gesessen wo ich den verbrannten Geruch wahrnehmen konnte, der aus meiner Küche kam.
Die Gastherme hat dann den Plastikdrehknopf in Brand gesteckt mit dem man die Zufuhr regeln kann.
das Plastik hat schon richtig gebrannt! also schnell das Gas abgedreht, die Flammen (war ja noch nicht groß) gelöscht. Nun habe ich wohl ab jetzt kein warmes Wasser mehr und ab morgen keinen Küche.
ausserdem muss ich alles was von Wert ist morgen mit in die Arbeit nehmen, weil ich nun echt niemanden mehr traue.... siehe Taxifahrer, Handtaschenklau, Türschlossabzocke, Falschgeld und sonstigen kleineren Geschichten.
Und da ich morgen zwecks Monatsschluss nicht von der Arbeit fernbleiben kann, kommt eben irgendeine Fremde person in meine Wohnung und könnte alles seelenruhig mitnehmen.
na ich bin ja mal gespannt wie das aussieht wenn ich morgen abend von der Arbeit heim komm......
Trotzdem gehts mir bestens und ich werd dann wohl ins Bett gehn und
gucken wie ich morgen wenigstens meine Wertsachen schützen kann....
Nicht dass es am Ende meines Infojahres gemächlich und ohne weitere Fettnäpfchen von Statten geht:-)
Mei bin ich froh, dass die Liste mit den tollen Ereignissen tausendmal länger ist als die mit den Fettnäpfchen. Und was mich nicht umbringt.....:-)
Eure Corinna