Mittwoch, 9. September 2009

heut ist der letzte Tag

heute sitz ich auf gepackten Koffern. Das heisst. ich hab nun nach der ganzen Verabschiedungssession im Büro und mit ein paar Freunden am Abend noch einen weiteren Koffer nötig. Habe so viele mitbringsel bekommen, dass ich gar nicht weiss wohin damit:-)
aber natürlich muss alles mit!

"man muss gehn, wenns am schönsten ist."

Oh mann, was für ein deutsches Sprichwort! ich glaub kein Argentinier würde auf sowas kommen. warum gehn wenns doch grad super ist?

weiß ich auch nicht.
aber so geh ich mit nem Haufen Freunden in meinem Herzen, unzähligen neuen Erfahrungen und Sichtweisen wieder heim.

und eins ist sicher, Argentinien hat mich nicht das letzte Mal zu Gesicht bekommen!

Sonntag, 6. September 2009

casi al fin



sonntag abend. 3 koffer gepackt. ein haufen im wohnzimmer den ich aussortiert hab. klamotten, Bücher, CDs, was weiß ich noch alles.
Sieht jedenfalls sehr stark danach aus, als ib das Ende meiner Zeit in Argentinien gekommen ist.
Naja, noch hab ich 3 Tage. Aber an denen muss ich arbeiten...

Am Freitagabend hab ich meine Abschiedsfeier in einer Bar in Palermo hollywood gemacht.
Und weil ich ja noch nicht so lange da bin, hab ich immernoch nicht kapiert, dass es nicht an mir liegt, dass die Leute nich pünktlich sind.

gesagt war um neun, die Reservierung hab ich schon auf 10 gelegt. Ich war dann um halb 10 da, und war bis um 10 auch ganz alleine.
Könnt Euch vorstellen wie ich da rumstand und mein Gesicht allmählich immer unruhiger wurde.

Aber ab 10 kamen sie dann. und zwar echt überraschend viele. So viele dass wir für ein paar keinen Platz mehr hatten und der Barbesitzer uns keine Stühle mehr gegeben hat. Ganz viele meiner Kollegen waren da, Maricel meine einzige argentinische Freundin! und dann meine Kletterfreunde Patricio, Mati, Frank und Lucas. auch wenn wir nicht wirklich oft klettern waren, sind wir doch entweder zusammen in Tandil gewesen oder am Apreskistand in Bariloche:-)

Picada Bier, Spiele und gute Stimmung - ein super Abend.
Der harte Kern ist danach noch weiter zum Tanzen gegangen. Und laut meiner Kollegen hab ich mittlerweile Reaggaton und Cumbia drauf, "für ne Deutsche nicht schlecht". Naja, ganz vergleichbar ist mein Tanzstil mit dem der Latinas nicht, aber muss er ja auch nicht.

Nach einem schönen Ausgiebigen Frühstück mit Mira und Anna hab ich am Samstag abend dann mit Freunden mein wohl letztes argentinisches Steak verdrückt und dann den abend in las Canitas in einer Bar ausklingen lassen.
Perfekt! Das Zitat oben links stammt übrigens nicht aus meinem Munde. aber ich musste einfach so drüber lachen, dass es sich sofort für den Blog qualifiziert hat.
Nur heut früh hat sich mein Kopf nicht so perfekt angefühlt. Aber das musste eben sein.

Nun hab ich dann heut den ganzen Tag eingepackt, wieder ausgepackt, aussortiert, wieder eingepackt, gewogen....
Und habe nun 2einhalb Koffer fertig. Der Rest folgt, wenn ich noch ein paar Sachen aus der Reinigung hole (die hoffentlich) fertig sein wird.

Patricio hat eben meine Regenhose, Julys Lautsprecher, meine Reiseapotheke das Outdooressen vom papa, meine Campingkartusche, und ein paar filme und CDs abgeholt.
So allmählich gibts echt kein zurück mehr. hab schon nix mehr im Kühlschrank und musste mir auf grund dessen was beim Wok-mann bestellen.

Morgen nochmal ein letztes mal laufen um viertel vor 6 im bosque de palermo.
dann die letzten Sachen im Büro übergeben.
ich glaub ich werd ganz schön viel vermissen, von dem was mich hier die letzten Monate geprägt hat. Und auch die Freunde und Kollegen. und die Sprache.
und das Land. und die relaxte Art. und die Sonne. und die Musik und die buena onda. und noch tausend Sachen mehr.

Am mittwoch gibts dann meinen letzten eintrag aus Argentinien..
Bis dahin :-)
Eure Corinna.

Sonntag, 30. August 2009

au weia - wurde ja auch mal wieder Zeit für neue Stories

so wie das Jahr angefangen hat muss es auch wieder aufhören oder?

also:
Am Freitag bin ich nach Chile zum Tom geflogen, der mit mir ja in der Stammi-Klasse in München die Ausbildung gemacht hat.
Erstmal habe ich einen ganz schönen Schrecken bekommen, als ich am Freitag noch einiger Aufgaben zutun bekommen hatte und meinen Flug auch nach einem lange Telefonat mit LAN nicht umbuchen konnte. Da dachte ich schon ich kann das Wochenende vergessen. Aber da ich nen coolen Chef hab, der mir erklärt hat ich wäre doch verrückt wenn ich wegen dem jetzt hier bleiben würde, bin ich also doch am Freitag schon um drei ausm Büro und ab nach Chile.
Super dort angekommen habne Tom und ich auf seinem Balkon im 15ten Stock erstmal die Stadt bewundert. Dann sind wir mit seiner Freundin die vor 5 Monaten aus Kolumbien zu ihm gezogen ist, zu Kollegen zu einem Asado gefahren.
War super witzig und den Ruf, dass die Chilenen ungastlich und langweilig wären kann ich nicht bestätigen. Das Asado haben wir auf dem allerkleinsten Grill, denn ich in den 10 Monaten zu Gesicht bekommen hab gemacht, aber es konnte schon mithalten mit den argentinischen:-)
Jedenfalls habe ich jetzt auch Pisco Sour probiert und weiss, dass die Chilenen genauso sing und Tanz begeistert sind wie ihre Nachbarn.

Am Samstag dann habe ich Valparaiso und Vinamar angeschaut und das erstemal in (nein!!!! das zweite Mal) in meinem Leben den Pazifik gesehen. Nach dem ich die Wassertemoeratur eindeutig für eiskalt empfunden und nicht badegeeignet befunden habe, hab ich noch einen wunderbarn Abend ganz in Ruhe am STrand verbracht bevor ich den Bus zurück nach Santiago genommen hab.

Chile ist echt ne andere Welt als Argentinien. Und das stinkt den Argentiniern auch gewaltig. Schliesslich hat der kleine ehemals arme Nachbarstaat das große Argentinien wirtschaftlich um Längen überholt und im gegensatz zu Argentinien gibt es ziemlich viel moderne Infrastruktur. Habe mich beinahe wie in Europa gefühlt.
Valparaíso hat beinahe 100jahre alte Aufzüge mit der man in der Stadt die Hügel überwinden kann. Von oben hat man einen super Blick über die Bucht.
Ausserdem gibts einen wunderschönen alten Obst- und Fischmarkt,auf dem am Samstag Nachmittag echt einiges los war.



Heute sind wir auch gleich Fischessen gegangen:-)
und haben die Stadt ein bisschen betrachtet, 2 Ausstellungen angeschaut und sind auf den Berg mit San Christo gefahren, von wo man bei gutem Wetter die ganze STadt und die umliegende gigantische Kulisse der Anden sehn kann.
Leider wars ziemlich diesig, aber ich konnte eine schneebedeckte Bergkette erahnen.
Ich glaube Santiago ist echt ein Ort an dem es sich aushalten lässt.
Wesentlich ruhiger als BSAS, perfekt zwischen Bergen und Meer gelegen, sauber und sicher und die Gehälter stimmen auch.
:-)

Bei Tom und Diana hab ich mich super wohl gefühlt, die beiden haben sich echt lieb gekümmert und mir n super schönes Wochenende bereitet.


Nun eben in BSAS angekommen, wurde ich gleich vom Taxifahrer abgezockt und zwar hat er mich beschuldigt ihm nur einen 10ner statt dem 100er gegeben zu haben.
(Ja July, nicht nur dir passiert sowas)
dummerweise hatte ich noch nen 2ten 100er in der Tasche und wer mich kennt weiß, was ich gemacht hab.
Nach 15 minuten diskussion hab ich ihm meinen andern Hunderter gegeben und ihm gesagt, er solle bitte Glücklich werden. Keine Ahnung, aber ich habs nicht geschafft auszusteigen und ihm zu sagen was für ein Hijo de Puta er ist. Irgendwie blieb mir doch der Zweifel, ob ich doch nur einen Hunderter hatte und ihm echt nen 10ner gegeben hab?
Nee sicher nicht, aber mich bringts nicht um und er wird damit auch nicht glücklich. Hätte nur lieber 100!!! pesos einem anderen Menschen gegeben.
Naja, so ist die Welt.

Und dann komme ich in meiner Wohnung an und 2 minuten später klopft es an der Tür.
Meine Nachbarn von unten erzählen dass ihnen die Decke in der Küche runtergekommen ist und morgen um halb 10 einer kommt der meine Küche aufreisst udn irgendwas repariert.
Aha....
also ab in die Küche, die tatsächlich ziemlich unter Wasser stand....
Also haben wir versucht das Wasser abzudrehn, aber keinen passenden Hahn gefunden.
ademas habe ich festegestellt, dass es NICHT von meiner tropfenden Gastherme kommt. Denn das Wasser kommt irgendwie von unten herauf. Alles Seltsam. Nachdem wir zwischenzeitlich die Gastherme ausgestellt hatten, wollte ich sie wieder einschalten damit ich warmes Wasser hab.
Gottseidank bin ich nicht gleich ins Bett, sondern im Flur am Rechner gesessen wo ich den verbrannten Geruch wahrnehmen konnte, der aus meiner Küche kam.
Die Gastherme hat dann den Plastikdrehknopf in Brand gesteckt mit dem man die Zufuhr regeln kann.
das Plastik hat schon richtig gebrannt! also schnell das Gas abgedreht, die Flammen (war ja noch nicht groß) gelöscht. Nun habe ich wohl ab jetzt kein warmes Wasser mehr und ab morgen keinen Küche.

ausserdem muss ich alles was von Wert ist morgen mit in die Arbeit nehmen, weil ich nun echt niemanden mehr traue.... siehe Taxifahrer, Handtaschenklau, Türschlossabzocke, Falschgeld und sonstigen kleineren Geschichten.
Und da ich morgen zwecks Monatsschluss nicht von der Arbeit fernbleiben kann, kommt eben irgendeine Fremde person in meine Wohnung und könnte alles seelenruhig mitnehmen.
na ich bin ja mal gespannt wie das aussieht wenn ich morgen abend von der Arbeit heim komm......

Trotzdem gehts mir bestens und ich werd dann wohl ins Bett gehn und
gucken wie ich morgen wenigstens meine Wertsachen schützen kann....
Nicht dass es am Ende meines Infojahres gemächlich und ohne weitere Fettnäpfchen von Statten geht:-)

Mei bin ich froh, dass die Liste mit den tollen Ereignissen tausendmal länger ist als die mit den Fettnäpfchen. Und was mich nicht umbringt.....:-)
Eure Corinna

Montag, 17. August 2009

Bariloche - Winter pur


soeben bin ich das vorerst letzte mal in Patagonien gewesen.
Donnerstag abend gings los nach Bariloche zum Skifahren übers lange Wochenende.
also haben meine geliebten Dynafit-Schuhe doch nochmal Verwendung gefunden.
In Bariloche gelandet wurden wir von Gustavo und seiner Frau abgeholt und zu unserer superschönen Cabana mitten im Wald am Lago Guiterrez gebracht. Und was für eine Gefühl endlich mal wirkliche Winterluft zu atmen! hat richtig nach Schnee gerochen und nach 10 min hats auch angefangen zu schneien. Und zwar so heftig, dass am nächsten morgen 100cm Neuschnee in den Bergen lag.
Der Wahnsinn!!
Wir haben die 3 Tage voll ausgenutzt und das Skigebiet am Cerro Catedral ausprobiert.
Leider waren auf Grund des starken Windes und der Wahnsinns Schneefälle nur 2 Lifte an den ersten beiden Tagen offen, aber gestern konnten wir dann endlich die höheren Pisten geniessen. Egal, weil Spass hats die ganze Zeit gemacht!
Habe mir am Sonntag n Freestyle board geliehen und bin somit das erste mal Softboots gefahren. Nach den ersten wackligen Metern gings ganz gut.
O-Ton von Basti "Man sieht dass du raceboarderin bist"

Das verdrehte Gefühl im August Skifahren zu gehn, hat sich spätestens beim Apreski in der Bar von 2 Österreichern bei Glühwein und Apfelstrudel gelegt.
Generell wars ein geniales Wochenende, wie ichs mir nur wünschen konnte.

Ein Traumblick hat man von oben auf die um liegenden Seen und verschneiten Berge!
Also zumindest wenn die Sonne mal fuer 2 Minuten scheint. Das Wetter wechselt wirklich innerhalb einer halben Stunde von Schneesturm, zu Sonnenschein, zu Nebel, zu kleinem Nieselschnee und zurück.
auch sonst gibts ganz schöne Unterschiede zum Skifahren in den Alpen.
Mir kams ein bisschen vor wie in einem Skigebiet vor 30 Jahren, mit uralten Liften, deren Motoren ohne Verkleidung offen herumstanden und ganz schöne Dieselwolken ausgespuckt haben.
Auch keine Seltenheit, dass die Lifte stehenbleiben, wegen technischer Probleme und wenn nicht, schleichen sie verglichen mit den Österreichischen Topanlagen, die Berge hoch:-)
Wir haben uns sm ersten Tag gleich am einzigen 6er Sessel angestellt, im Glauben dass der ja modern und schnell wäre. Ja moderner schon, aber da nur alle 100 m ein 6ersessel dranhing, gings mit den alten klappernden 2ersesseln wesentlich schneller.
Die Skihütten sind auch nicht wirklich zu verlgeichen mit den uns bekannten. Aber mit ihren einfach Glasscheiben und den kleinen Gasstöfchen wirds halt einfach nich richt warm drinnen. Tapfer wie diese kleinen Hütten den patagonischen Stürmen trotzen. In einer wars so kalt, dass wir unseren Atem sehen konnten. Aber s ist eigentlich schnurz egal wie die Hütten sind, schliesslich sind wir zum fahren da!
In all dem Chaos und Improvisation, wurden wir ziemlich überrascht, als Basti einen Strafzettel im Skigebiet bekommen hat, weil er sein Board irgendwie falsch hingelegt hatte!
Das ist schon lustig in einem Land in dem sich keiner anschnallt und nachts ohne Licht gefahren wird und wir zu siebt in einem mini Jeep für 4-5 Personen zum Liftgefahren werden.

Heute haben wir noch 2 spektakuläre Schneemänner im Garten unserer Cabana gebaut und sind nach einem wunderschönen Spaziergang, wieder in den Flieger nach Buenos Aires gestiegen.
Ein kurzer Ausflug, der für die July auch ihre Abschiedsreise gewesen ist, da sie heute in einer Woche bei hoffentlich schönem Wetter in Bayern mit ihrer Familie beim grillen sitzt.

Mir bleiben auch nur noch dreieinhalb Wochen und ich frage mich jetzt schon, wo die ganze Zeit geblieben ist!

Bis bald!
Eure Corinna

Ach ja, zur Feier des Tages gibts mal wieder ein neues Fotoalbum links bei den links!

Donnerstag, 6. August 2009

Wenn sich der Winter wie Frühling anfühlt...



...dann spaziere ich in Buenos Aires in der lauen Sonne und setze mich mit meinem Buch auf die Stufen an einem Platz. Auf dem ich meine Nase in die warme Sonne strecke und die Zeit verrinnen lasse.

...dann lässt das weiche Winterlicht in den von alten Bäumen gesäumten Strassen dieser Stadt die zerbeulten Autos, die kaputten Gesteige und die ein bisschen heruntergekommenen Altbauten besonders schön erscheinen.

...dann ist die vielbesagte Melancholie dieser Metropole von Einwanderern aus der alten Welt, scheint mir an einem solchen Nachmittag beinahe greifbar.

...dann sind die Strassencafés voll von älteren herausgeutzten Damen mit ihren ebenfalls herausgeputzen Pudeln, die Tratsch unbd Klatsch bei einem Jarrito Café con Crema und einer Torta austauschen.

Angsichts der vertrauten Jugenstilfassaden fühlt man sich hier gleich ein bisschen zuhause, aber die Menschen, die typischen Kioskos, Chinos und Eckrestaurants, die riesigen Wohntempel, die lauten Collectivos und uralten Taxis und der in der Luft liegende Parillageruch sind unverkennbar mit dieser wunderschönen Stadt und Lateinamerika verbunden.

An jeder Ecke ein Café, ein Blumenstand, eine Eisdiele oder Zeitungsstand.
Tausende Schönheitssalons, Depilationsstudios, unglaublich viele Klammotten- und Schuhgeschäfte, lassen schon erahnen warum es heisst in Buenos Aires wären die Frauen mit die schönsten der Welt. (July und ich sind allerdings beide der Meinung, dass sich das nicht auf die Männer ausgewirkt hat;-))


In keiner anderen Stadt wurde mir soviel Landeskultur im Taxi nahegebracht wie hier.

Ein knapp 80jähriger Fahrer, der mir um 6uhr morgens auf seinem Handy ein abfotografiertes Foto seiner Hochzeit 1956 zeigt und erklärt, dass seine Frau die schönste der Welt sei (ausgewanderte Italienerin), deren Alter man ihr heute immernoch nicht ansehen würde.
Ein anderer Fahrer, fing an mir zwischen den alten Tangoklassikern aus seinem Radio plötzlich über die Seele und die Leidenschaft beim Tangotanzen zu erzählen. "Wenn man nicht angefasst werden will - dann ist das nicht der richtige Tanz! es bedeutet nichts, aber die Nähe und der Kontakt von Mann und Frau - das Verlangen und die Melancholie der Welt - das alles kann man nur spüren wenn man Tango tanzt."
Aaaha, so ist das also. Ich muss dazu sagen ich habs stäflicher weise ausgelassen das Tangotanzen.. Aber wenn man sichs ansieht, gehts tatsächlich nicht ohne Anfassen;-)


Wieder ein anderer erklärte er hatte bis zur Krise 2001 als Ingenieur in einem grossen Unternehmen gearbeitet und nun muss er Taxifahren um seine Familie zu ernähren. Aber er hat einen guten Chef und ist glücklich, dass der ihm so ein neuwertiges Taxi vermietet.
Und Taxis würden immer gebraucht, auch in Krisenzeiten.

Und alle Fragen einen: Woher kommst Du? Alemania!! oh! Gefällt die Buenos Aires? Ja? und die Männer??? Heirate doch hier und bleib.

Nur einer meinte: Was, du kommst aus Deutschland? Und was machst du dann hier? bist du verrückt und gibst all das auf um hier zu arbeiten? tauschen wir! ich geh nach Deutschland und du bleibst hier.

Darüberhinaus habe ich schon Diskussionen über Bildung, Kultur, Reisen, Politik und weis der Kuckuck nicht was noch alles im Taxi geführt.
also wer eine Auskuft über die Stadt will, setze sich einfach in eines der tausenden schwarz-gelben Rostlauben und beginne das Gespräch mit einem Lächeln und den Worten "Buenas tardes! como estas?" Je älter der Fahrer und kaputter das Taxi, um so besser die Gespräche:-)

heute habe ich einen Brief mit ein paar Fotos nach Deutschland geschickt.
bei DHL wollten sie 109USD!!! für die Zustellung! und bei correo argentino, der normalen Post nur 28 pesos. + 40 centavos für den Umschlag. Das ist nur ein Beispiel für ein paar Dinge die mir hier immernoch Rästel aufgeben. (Was für abartige preisunterschiede: wohlgemerkt 28 pesos sind nur 7 USD)

Zum Beispiel die unglaubliche Geduld, mit denen sich für allesmögliche in die Schlange gestellt wird. Egal ob morgens an der Bank, oder abens an der Bushaltestelle. Manchmal einfach an einer Strassenecke, ohne erkennbaren Grund, warum sich eine Schlange von 30 Menschen lohnt...
Im Supermarkt eine Wartezeit von 25 min, obwohl nur 3 Leute vor einem stehn.

Warum das so lange dauert? Weil die Kassiererin ein Müsliriegel isst, oder erst den Kleingeld bestand auffüllen muss, oder mit dem Pass und der EC Karte des Kunden an eine andre Stelle zum bezahlen rennen muss...Oder sie schlicht und einfach im Schneckentempo die Dinge in unzählige kleine Plastiktüten verpackt.

Die Angwohnheit auch wildfremden Menschen seinen Mate anzubieten, andererseits dem Nachbarn übers Ohr zu haun, indem man ihm seinen bekannten als Handwerker vermittelt, um dabei eine kleine Provision zu erhalten.

Der eigenen Regierung keinen Meter über den Weg zu trauen und das in unglaublich vielen und lautstarken Demonstrationen kundzutun, auf die man aber nicht selber geht, sondern sich einer speziellen Berufsgruppe bedient.
Die malen die Transparente und gehen für das auf die Strasse, wofür sie an dem Tag bezahlt werden.

Das alles gehört aber zu der Lebensweise und dem Charakter dieses Landes und machen Argentinien und seine Hauptstadt zu einem ausgesprochen tollen Ort der immer eine Reise wert sein wird.

Das ganze Land hat so viel zu bieten, dass ich selbst nach der ganzen Zeit immer noch nicht alles sehen konnte.
Bleibt auf zumindestens eine Rückkehr nach Patagonien um die Vuelta übers patagonische Inlandeis zu machen. Und auf diesem Wege natürlich auch Buenos Aires der Schönen einen Besuch abzustatten.

Noch bin ich genau 5 Wochen hier und über jeden Tag froh den ich hier verbringen darf!

oléoléolá cada día te quiero más!!!

en este sentido, un gran abrazo desde aca!
eure Corinna


Donnerstag, 30. Juli 2009

definitivo un buen día

nun ist es schon halb eins und ich habe soeben die Küche nach einem wunderbaren und sehr witzigen Abend mit Mira und July aufgräumt.
Nachdem auch Mira ihr Squeezy diät erfolgreich beendet hat und ich vergangenes Wochenende im Barrio Chino endlich rote currypaste, kokosmilch und zitronengras bekommen habe, gabs den lang ersehnten Mädelsabend.

schon der Tag hatte spektakulär begonnen mit dem morgendlichen joggen im Bosque de Palermo mit July. Im Büruo angekommen wartete ein frischer heisser Milchkaffee vom Starbucks auf meinem Schreibtisch. Ein Traum!
Solche Freunde braucht man echt!!!! (muchisimas gracias July!)
so kanns losgehen.

am nachmittag gab es dann im Siemens Hauptgebäude am Plaza de Mayo Feueralarm. Aber keine Übung!
Nein tatsächlich hatte in der Belüftungsanlage im Gebäude irgendetwas angefangen zu brennen und durch die Aircondition hats den ganzen greisligen Rauch in alle Etagen verteilt.
Sehr efektiv.
Wir waren gerade in einem Meeting mit einem Kunden als es hiess: "todos tienen que salir inmediatamente!" alles müssen sofort das Gebäude verlassen!
also durchs treppenhaus nach unten. im 2ten stock bin ich dann schnell an meinen tisch, habe meine jacke und meine Tasche geholt, schliesslich ist Winter!!!
Dort war schon ziemlich dichter Rauch und Gestank nach verscmortem und verbranntem.
Ein Kollege sass trotzdem noch an seinem Tisch am Notebook.
Nach meiner Aufforderung doch auch mit rauszukommen hat er sich dann doch vom Bildschirm gelöst.
Jedenfalls stand kurz darauf die gesamte Siemens Belegschaft auf der Diagonal Sur bei einsetzendem Berufsverkehr.
Feuerwehr kam keine, anstatt dessen aber Polizei.
Egal Blaulicht haben die ja auch;-)
Das Feuer in der Heizung oder Belüftung wurde dann von den Hausmeistern gelöscht.
Mittags erst standen alle Feuerlöscher im Erdgeschoss an der Pforte da sie von der Inspektion zurückkamen. Das nenne ich Schicksal!

Die Pause haben wir natürlich mit den Kollegen bei einem leckeren Kaffee genutzt und alls wir zurück ins Büro kamen, musst erst mal ein Putztrupp durchkommen, da die Tische mit dem STaub aus den Feuerlöschern verschmutzt waren.

Also nicht nur Schweinegrippen bedingte Desinfektionsaktionen jeden Tag,sondern nun auch Feuerlöscherstaub entfernungs putztrupps.
Immerhin hatte ich heute wieder licht an meinem Tisch. Morgen geht die Heizung nicht, wie schon in den letzten Tagen des öfteren. Das heisst war anziehen. bei 3 Grad aussen und Null Isolierung der Fenster und Wände.

nichts destotrotz haben Mira, July und ich dann den Feierabend bei 2 Flaschen Weisswein und einem leckeren Thaicurry in meiner Wohnung verbracht und sind kaum aus dem lachen herausgekommen.



oh mann, schade dass die Zeit so schnell vorbei geht, es gibt eigentlich noch viel zu viel zu sehen.



Und gerade jetzt fangen meine Kollegen an mit mir auszugehn. Tja 8 Monate hats gedauert, und nun wirds noch richtig nett mit ihnen:-) Afterwork, bierchen, asado am WOchenende...
Also werde ich einfach die letzten 6 Wochen in vollen Zügen geniessen.

ich drück euch fest und freu mich natuerlich riesig auf Euch!

eure Corinna


Dienstag, 7. Juli 2009

como se vive la vida cotidiana



nun ists Winter in Buenos Aires,
und tatsächlich gabs schon ein paar Tage die ich in diese Jahreszeit hätte schieben können.
morgens Sonnenschein, 3 Grad in Buenos Aires am Plaza Italia. Da sind wir schonmal mir Mütze und Handschuhe raus. Ja, schon ziemlich verweichlicht sind wir, aber im Vergleich zu den Argentiniern immernoch recht widerstandsfähig.
Allerdings haben sich diese Versuche des Winters sich auch als solchen darzustellen wieder gelegt. wir hatten zwischendurch wieder 16 grad.

sonst gibt es momentan nicht so viele news hier, habe keine grossen Reisen gemacht. also echt Alltagsleben in einer 11 MIO Stadt.
Naja, ok ein paar news gibts schon, ich war ja daheim. ach das war schön!
erstmal am Frankfurter Flughafen gelandet, haben July und ich festgestellt: "Boa, merkst du auch wie leise es hier ist?" bis vor einem Jahr hätte ich den Frankfurter Flughafen nicht unbedingt als einen ruhigen Ort eingestuft...
beim Landeanflug auf München haben wir ganz hektisch über fünf Reihen hinweg den Wendelstein und die Isar begrüßt. die ordentlich bestellten Felder, alles so klein und wie gemalt. nun verstehe ich was mein argentinischer Chef damit meint. "In Deutschland ist alles wie gemalt" und sogar bei den Zügen, Ubahnen und so weiter benutzen merhere Linien die gleichen Gleise.
mhh da hat er recht. Und stimmt, in Buenos Aires gibt es zwar 5 Ubahnlinien, aber die haben so gut wie keine Schnittstellen und fahren auch alle auf unterschiedlichen Gleisen. Das wär mir so gar nicht aufgefallen. Aber ist vielleicht auch so ganz gut, denn in die Taktplanung würde ich so nicht direkt vertrauen.

Aber gut ich wollte von den News aus meiner Bewerbungswoche in Deutschland berichten.
Ab dem ersten Oktober bin ich in Erlangen.
ja richtig gelesen. Erlangen.
heisst aber auch ist viel näher an München und den Bergen und Euch! als Buenos Aires und heisst auch billigere Mieten als in München und somit Geld für n Auto.
und der Frankenjura ist um die Ecke:-)
da kann ich meine verweichlichten Unterarme ja wieder aufmöbeln.
Die haben in Thalkirchen nämlich schon in der 5ten route in ner entspannten 5+ aufgemacht.


Natürlich musste ich in die Berge und hab mitm Roman unsere Stammradeltour am Sonnwendjoch gemacht. Und wie ich mich gefreut hab. Wir wohnen in so nem schönen Land!:-)

Ok zurück hier in BSAS haben July , die 4 Wochen vor mir schon abhaut - und ich uns in 2 Schwämme verwandelt die versuchen alles aufzusaugen an Eindrücken und Erlebnissen dies gibt.
Ok manchmal sind wir grade ein bisschen faul, aber dann gehn wir wenigsten durch neue Viertel spazieren.
Wenn ihr nun denkt wir machen ja echt alles zusammen, habt ihr momentan gar nicht so unrecht.
um 6Uhr morgens im Park laufen, dann arbeiten, mittagspause zusammen, abends evtl ins Kino oder zum Sport oder Kochen und ratschen auf ein Bier...
Dann hatte die July geburstag den wir neben der Tangoshow, die wir auch nach gut 7 monaten endlich mal besucht haben mit ner super Feier in ihrer Wohnung begossen haben. mit Empanadas, Schokokuchen, Fernet , Gancia, Vino, Cerveza...


Und dieses Wochenende fahren wir ans Meer. Do und Fr haben wir frei - mieten uns ein Auto und abgehts an die verlassenen Strände.
Alex unser Mann im Bunde bleibt diesmal daheim, weil wir ne Diät machen und er bestimmt keine Lust hat 3 Tage mit ständig übers Essen sprechenden Mädels durch die Gegend zu wandern. Er dreht schon langsam durch wenn wir ihm wieder von refeed day oder sonstigem Ernährungsthemen erzählen.

Dann ist unser Skiwochenende im August schon mitten in Planung, die Flüge sind gebucht, der Urlaub zwar noch nicht genehmigt, aber das wird schon;-)


damit dieser Blogeintrag nicht so ganz ohne Spannung bleibt hier mal ne Hitlist der top typischen dinge:
ich werde vermissen:
- dass sich auch fremde Leute einfach so anlächeln.
- dass man sich einfach öfter mal sagt, "das ist aber nett von dir!"
- die "das das tüddelt man hier noch 3mal mit draht rum und dann geht das doch noch wunderbar"- mentalität
- dass einem niemand böse ist, wenn man trotz Zusage einfach nicht kommt.
- dass die Sonne so gut wie immer scheint!
- dass der Wechelkurs so verdammt günstig ist!
- das Steak
- Mate
- tranqui Cori, mach dir kein Stress!
- die Weite des Horizonts
- den langen Sommer
- spanisch!
- meine Freunde/ einige Kollegen hier
- mein kunterbuntes Zuhause
- Patagonien und der Norden Argentiniens
- die Feriados mit allerlei Krimskrams zum entdecken und stöbern, mit Gauchospielen, Grillstationen, und der coolsten Carrerabahn der Stadt.
- Fernet mit Cola
- Die Einladung zum Asado draussem im Winter
- meine Mittagspausen im Starbucks mit July "Jogur y un cafe latte grande"

die ich NICHT vermissen werde:
- den morgendlichen Viehtransport in der Ubahn
- in Besprechnungen wiedermal die Hälfte nicht mitbekommen, weil mein spanisch immernoch nicht reicht
- den portero aus meinem nachbarhaus, der mir erklärt, dass es ja klar ist dass das Pedal vom meinem Rad immer abfällt, weil wenn ich da mit meinem Gewicht losfahre....(danke - ich weiss schon wo meine komplexe und mein neuer diätwahn herkommen)
- dass ich immer einen Kopf größer bin (heute wieder "Cori, sos gigante!" - was ein Kompliment;-))
- Kakerlaken in der Wohnung
- meinen flackernden Bildschirm, an meinem klitzekleinen Schreibtisch und meinen quietschenden Stuhl
- dass die Leute nicht kommen auch wenn sie zugesagt haben;-) (egal privat geschäftlich)
- die "das tüddelt man hier noch 3mal mit Draht rum und dann geht das doch noch wunderbar"- Mentalität
- meine Geldscheine immer gleich auf Echtheit zu überprüfen
- "ist ganz nah, nur 400km von der Stadt weg"
- den Lärm und Smog und Feinstaub

diese beiden Listen könnte ich glaube ich noch unendlich weiter führen. Trotzdem schlägt mein Herz für daheim!
und für Euch!
Auch wenn mit Sicherheit ein Stück meines Herzens blauweiss gestreift mit der argentinischen gelben Sonne gefärbt bleiben wird.
Das ist auch gut so, und nun geniesse ich erstmal die letzten 2 Monate!